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Homeoffice vs. Büro: Viele Arbeitgeber wollen eine Rückkehr ins Büro

Die Meinungen sind differenziert

Remote Work, mobile Arbeit oder Homeoffice: Mittlerweile gibt es verschiedene Begrifflichkeiten für die Arbeit, die sich an anderen Orten abspielt als in einem Bürogebäude. Unternehmen gehen unterschiedlich mit dem Möglichkeiten zur mobilen Arbeit um.

Rückblick ins Jahr 2020: Geschlossene Schulen, Plexiglasscheiben an Supermarktkassen und am Boden eingekringelte Abstandshalter am Bahnhof. Als die Corona-Pandemie grassierte, waren Arbeitgeber angehalten, ihre Arbeitnehmer zu schützen. Das bedeutete: Wer seine Arbeit theoretisch von zuhause aus erledigen konnte, sollte dies auch praktisch tun.

Zurück ins Jahr 2023: Walking Pads, teure Kaffeemaschinen und Komplettausstattung. Viele Menschen haben sich das Büro in den eigenen vier Wänden gut eingerichtet. Laut einem Bericht des Statistischen Bundesamtes bleibt die Quote von Zuhause-Arbeitenden stabil. Etwa ein Viertel aller Erwerbstätigen arbeitet demnach zumindest gelegentlich von zuhause aus. Mobile Arbeit wurde zur Normalität, mehr noch, zur Anforderung und fast Voraussetzungen für Unternehmen, deren Tätigkeiten dies zulassen.

Doch drei Jahre nach der Pandemie wird diese neue Normalität auf den Prüfstand gestellt. Es ist eben nicht alles rosig. Anonymität, Isolation, erschwerte Kommunikation, verringerte Kollegialität oder mangelnde Disziplin werden von Arbeitgebern teilweise bemängelt. So mancher möchte die eigenen Mitarbeitenden doch zumindest zeitweise mal wieder im Office sehen. So ironischerweise geschehen beim amerikanischen Videotelefonie-Anbieter Zoom, der zu Pandemie-Hochphasen die Heimarbeit maßgeblich mit ermöglicht hat.

Kommen oder daheimbleiben: Unterschiede nach Branchen

Auch Tech-Milliardär Elon Musk bestellte seine Tesla-Teams mit einer rabiaten Rundmail zurück in Büro – und zwar ohne Ausnahmen. Auch bei Google und andere amerikanischen Big Tech Firmen möchten komplette Remote-Work nur noch in Ausnahmefällen erlauben.

In Deutschland ist bei diesem Thema die jeweilige Branche auschlaggebend. Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Anteil an Homeoffice in der IT-Dienstleistung mit gut drei Vierteln (76,0 Prozent) am höchsten. Ebenso in den Sektoren Unternehmensberatungen oder im Verwaltungsbereich bleibt das Homeoffice eine beliebte Option.

Homeoffice in Steuerkanzleien: Eine Stärkung für die Arbeitgebermarke

Auch in Steuerkanzleien wurde zu Pandemiezeiten viel auf mobile Arbeit umgestellt. Wer hier früh auf digitale und einheitliche Prozesse und moderne Arbeitsplätze gesetzt hat, hatte nun die Nase vorn. Auch der Fachkräftemangel, der in der Steuerberatungsbranche herrscht, wirkt sich positiv auf mobile Arbeit aus. So findet man online beispielsweise eine Vielzahl Jobanzeigen für Steuerberatende, die auf 100-prozentige Remote Work verweisen.

Was Mitarbeitende wollen, ist aber auch in dieser Branche sehr differenziert zu bewerten: Unterschiedliche Studien zum Thema legen offen, dass Arbeitnehmer Homeoffice-Möglichkeiten oder zumindest hybride Modelle überwiegend positiv bewerten. Weniger Menschen wünschen sich eine 100-prozentige Rückkehr ins Büro. Mehr Flexibilität, Work-Life-Balance und ein wegfallender Arbeitsweg werden dabei oft als Vorteile genannt.

Keine Schema F, welches für alle passt

Derzeit gibt es deutschlandweit keine einheitliche Regelung, wie Unternehmen das Thema für sich am besten angehen. Jedoch haben Arbeitnehmende die Möglichkeit, mit dem Wunsch nach Heimarbeit an ihren Arbeitgeber heranzutreten. Arbeitgeber, die teilweise oder komplett Homeoffice angeboten haben und das nun geändert sehen wollen, sind in der Zwickmühe. Schließlich wurde den Mitarbeitenden das Homeoffice erst erlaubt und nun soll sich das teilweise wieder ändern. Das sorgt für Diskussionsstoff. 

Für Arbeitgeber ist die Crux dabei jetzt: Den perfekten Einklang zwischen Mitarbeiter-Wünschen und Unternehmenszielen zu erschaffen. Nach drei Jahren Pandemie ist das keine leichte Aufgabe.